Inhaber: Helmut Pätz
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„Am falschen Ende gespart, ...“

Rein theoretisch platzt nur alle 2.000.000 Kilometer ein Reifen. Wohlgemerkt nur theoretisch. In der harten Praxis der Flotte passiert es jedoch viel häufiger. Allein mir begegnen pro Tag 2 – 3 leidtragende Dienstwagenfahrer, wenn ich durch Deutschland unterwegs bin, die mit einem Reifenplatten irgendwo am Autobahnrand etwas ratlos herumstehen.
So richtig verwunderlich ist dies nicht, denn Dienstwagen und ihre Reifen stehen ebenso wie ihre Fahrer unter einem gewaltigen Stress. Dienstwagen müssen pro Jahr das drei- bis vierfache eines privat genutzten PKWs abspulen. Die Reifen jedoch müssen zusätzlich täglich mehrmals mit Karacho einen Kantstein hinauf und später auch wieder herunterfahren. Sie müssen 5000 km und mehr ohne Luftkontrolle auskommen. Sie müssen in langgezogenen Autobahnkurven höchste Querbeschleunigungen ertragen, immer an der Grenze des Wimmerns. Sie müssen bei einem Stau auf der Standspur – auf der sich die Reste der vergangenen Unfälle gesammelt haben - die nächste Notausfahrt für die Autobahnmeisterei – finden. Oder im schlechtesten Fall auf der Standspur bis zur nächsten offiziellen Ausfahrt kommen. Das ist nicht nur für den Fahrer purer Stress. Nein, der Stress für die Reifen ist noch viel größer. Dieser enorme Reifenstress führt dann eben irgendwann zum Exitus. Futsch ist die Mobilität unseres Nutzers. In solchen Momenten erinnert sich jeder Nutzer an das ungeliebte Reserverad. Also Kofferraum auf. Kofferrauminhalt an den Straßenrand. Und dann finden wir in modernen Autos nur noch ein Reifenkit, neudeutsch auch tirefit genannt. Pech für unseren Nutzer, denn bei der Bestellung hat sich er sich für ein anderes Extra als für das aufpreispflichtige Reserverad entschieden.
Was nun tun?
Ganz einfach: Ventilkappe abschrauben. Reifenkit auf Ventil setzen. Funktionsknopf drücken. Und so eben ist die größt mögliche Sauerei passiert. Die pastöse Masse des Reifenkits quillt vehement mit verspielter Lust aus allen Rissen unseres Reifen. Sie ruiniert dauerhaft das Oberhemd, die Hose, die Schuhe und den Radkasten des Fahrzeuges nebst Federbein und Bremsanlage.
Denn unser Nutzer hat nicht gelesen, dass das Reifenkit nur für kleinste Löcher eine Lösung ist.
Denn was die wenigsten wirklich wissen, diese pastöse Masse ist nichts anderes als banaler PU-Schaum, wie es ihn in jedem banalen Baumarkt ab 3.99 € zu kaufen gibt.
Und genau ab diesem Moment wird es nun richtig teuer. Ein Abschleppwagen muss gerufen werden. Der wird unseren Nutzer – hoffentlich ist es noch nicht 18.00h – in die nächste Werkstatt schleppen. Kostet ca. 250,00 € . Die Werkstatt wird Ihrem Nutzer für mindestens 2 Tage einen Ersatzwagen vermieten. Kostet weitere 180,00 €. Das Fahrzeug muss nun im beschädigten Bereich vom mittlerweile ausgehärteten Schaum gereinigt werden, die Bremsanlage muss ebenso wie das Federbein ggf. ersetzt werden. Kostet nochmals mindestens 1.200,00 €. Hinzukommt dann natürlich noch der neue Reifen nebst Montage. Nun gut, die Kosten mit ca. 130,- € wären sowieso irgendwann angefallen. Mal abgesehen von dem halben Arbeitstag, den unser Nutzer nicht im Interesse der Firma verbringen konnte, schlagen hier mindestens 1.760,00 € an Kosten zu Buche.  Für mich hat dies alles nur eine logische Konsequenz: in einen Dienstwagen gehört ein Not- oder Reserverad  genauso obligatorisch wie eine Warnweste und eine funktionierende Ladungssicherung. Und wann wird bei Ihnen das Reserverad wieder als Standard in die Car Policy übernommen?

 

Nähere Informationen bekommen Sie in folgenden Kursen:

Car Policy und Dienstwagenüberlassungsvertrag

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